Der ewige Antisemitismus und der Schutz jüdischen Lebens in Europa – Was tun? - Crisis Talk in Brüssel

Stefanie Schüler-Springorum hält Keynote in der Reihe "Crisis Talks" des Leibniz-Forschungsnetzwerks "Umweltkrisen - Krisenumwelten".

Am 05.03.2024 fand zum 23. Mal ein Crisis Talk in der Vertretung des Landes Hessen in Brüssel statt. 

Der brutale Überfall der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger am 7. Oktober 2023 und die Reaktion Israels in Gaza hatte auch unmittelbare Konsequenzen für Jüdinnen und Juden in Europa. Anschläge auf jüdische Einrichtungen und Drohungen gegenüber Jüdinnen und Juden in Europa verstärken Unsicherheiten und einen ohnehin zuvor vorhandenen strukturellen Antisemitismus. Einmal mehr stellt sich die Frage, was getan werden muss, um jüdisches Leben in Europa nachhaltig zu schützen und Antisemitismus zu bekämpfen. Die Expertinnen und Experten dieses “Crisis Talks” diskutierten die Herausforderungen, aber vor allem wollten sie konkrete Lösungen präsentieren.

Krisen sind in der EU historisch ein wichtiger Motor der Veränderung und des Fortschritts. In Krisensituationen ist die von großer Heterogenität geprägte und auf konsensuale Meinungsbildung ausgerichtete EU bisher meist in der Lage gewesen, gemeinsame Wahrnehmungen herzustellen, Blockaden zu überwinden und Integration zu gestalten. Das Leibniz-Forschungsnetzwerk „Umweltkrisen – Krisenumwelten“ geht in der Reihe “Crisis Talks” der Frage nach, wie Europa mit seinen aktuellen und vergangenen Krisen umgehen sollte.

Nach Begrüßungen von Claus-Peter Appel, Stellvertretender Leiter der Landesvertretung Hessen bei der EU und Rebecca C. Schmidt, Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ – Goethe Universität Frankfurt, führte Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum, Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin sowie Projektleiterin des Forschungsnetzwerks Antisemitismus im 21. Jahrhundert (FoNA21), in das Thema ein.

Auf dem anschließenden Podium diskutierten Katharina von Schnurbein, Beauftragte für die Bekämpfung von Antisemitismus und die Förderung des jüdischen Lebens, Europäische Kommission, Yohan Benizri, Vorstandsmitglied des Jüdischen Weltkongresses, Prof. Dr. Oliver Decker, Direktor des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung an der Universität Leipzig und Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum über Möglichkeiten der Antisemitismusbekämpfung und -prävention in Europa.

Die Gesprächsreihe “Crisis Talks” wird seit Juni 2015 vom Leibniz-Forschungsverbund „Krisen einer globalisierten Welt"  und der Hessischen Landesvertretung bei der EU in Brüssel  organisiert. Ebenfalls beteiligt sind das Leibniz-Europa-Büro  sowie der Forschungsverbund Normative Ordnungen  der Goethe-Universität Frankfurt. Das Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) koordiniert seit 2013 den Leibniz-Forschungsverbund „Krisen einer globalisierten Welt“ federführend.

Die Videoaufzeichnungen und Veranstaltungsberichte vergangener “Crisis Talks” stehen auf der Internetseite des Leibniz-Forschungsverbunds  zur Verfügung. Zeitnah wird auch der Mitschnitt des aktuellen “Crisis Talks” online sein.

© Landesvertretung Hessen in Brüssel / Bruno Maes