Forschungsprojekte präsentieren sich auf der didacta 2024

Auf der diesjährigen "didacta - die Bildungsmesse", die vom 20.-24.02.2024 in Köln stattfand, war das „Forschungsnetzwerk Antisemitismus im 21. Jahrhundert“ mit gleich fünf Projekten vertreten.

Den Auftakt machte das Verbundprojekt „Vom Objekt zum Subjekt. Jüdische Alltagskultur in Deutschland vermitteln“ im Forum “Schulpraxis” mit der Präsentation des ersten Themenheftes für die Sekundarstufe II, das im September 2023 erschienen und bereits jetzt vergriffen ist. Es befasst sich mit den religiösen Traditionen des Judentums und wird in den nächsten Monaten durch zwei weitere Themenhefte zum jüdischen Leben der Gegenwart in Deutschland ergänzt. 

Einen Tag später folgte das Verbundprojekt „EMPATHIA³ - EMpowering Police officers And TeacHers In Arguing Against Antisemitism“ auf dem gleichen Forum mit dem Beitrag „Antisemitismus als pädagogische Herausforderung in Schulen“. Präsentiert wurde eine Lerneinheit zur Förderung der Kompetenz zur Bewertung antisemitischer Vorfälle von Schüler:innen der Sekundarstufe I, die auf einer interaktiven PDF, anhand derer die Schüler:innen sich in einem empathischen Zugang mit Quellen und Darstellungen zur Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus, seinen Formen und Funktionen auseinandersetzen, basiert und deren Wirksamkeit in den nächsten Monaten empirisch untersucht wird. Nach theoretischen und didaktischen Grundlagen wurden ausgehend von Interessen der Zuschauer:innen einzelne Bausteine der Lerneinheit – u.a. ein kollaboratives Glossar und eine Aufgabe zur Dekonstruktion antisemitischer Tik-Tok-Posts – intensiver beleuchtet. 

Mit einer gemeinsamen Präsentation im Forum “didacta. aktuell”, moderiert von Adina Stern, konnten die Verbundprojekte „Antisemitismus im europäischen Schulunterricht“, „RESPOND! – Nein zu Judenhass im Netz!“ und „Net Olam – Jüdische Friedhöfe im Fokus von Antisemitismus und Prävention“ Einblicke in die Forschungsfragen und erste Ergebnisse bieten. Prof. Dr. Karin-Iulia Patrut und Eliza Christina Comsa machten auf die Potenziale zur Antisemitismusprävention im Deutschunterricht aufmerksam und stellten die drei Module in europäischer Perspektive vor. Prof. Dr. Özen Odag und Prof. Dr. Larisa Buhin-Krenek präsentierten das im Projekt entwickelte Trainingskonzept zur Begegnung von Hassrede in den Sozialen Medien. Abschließend lud Dr.-Ing. Katrin Keßler die Teilnehmer:innen ein, Jüdische Friedhöfe als außerschulische Lernorte zu entdecken, von denen viele gerade Dank der Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern erhalten geblieben sind.

Das Format der Messebühnen mit mobilem Publikum war durchaus eine Herausforderung, dem es für die Wissenschaftler:innen zu begegnen galt. Die Messe bot jedoch eine hervorragende Möglichkeit, die unterschiedlichen Projektergebnisse dem geplanten Adressatenkreis direkt nahe zu bringen und so konnten auch erste Kontakte aufgenommen werden.

Die „didacta - die Bildungsmesse“ ist die größte Fachmesse für Lehrkräfte aller Bildungsbereiche in Europa und die wichtigste Weiterbildungsveranstaltung der Branche. Über 700 Aussteller:innen aus regelmäßig mehr als 60 Ländern zeigten in Köln ihre Angebote aus den Bereichen vorschulische Erziehung und Grundschule, Schule und Hochschule, neue Technologien, berufliche Bildung und Qualifizierung, Ministerien, Institutionen, Organisationen. 2024 konnten 63.000 Besucher:innen auf der Messe begrüßt werden.

Link: Net Olam auf der didacta Fachmesse für Bildung und Lernen in Köln