Die rund 80 Teilnehmer:innen, die aus dem gesamten Bundesgebiet anreisten, erhielten in Form von unterschiedlichen Vortragsformaten zunächst theoretische Wissensvermittlung. In längeren interaktiven Workshops wurde dann über Antisemitismusprävention im schulischen wie außerschulischen Bereich und über Möglichkeiten der Krisenintervention diskutiert. Gleichzeitig wurden neue praxisorientierte Wege von Wissenstransfer und Sensibilisierung erprobt.
In den Vorträgen wurde die Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. So wurden zu Beginn der Veranstaltung vor allem grundsätzliche Einordnungen vorgenommen, insbesondere mit Blick auf Schule und Bildung wie auch auf Erkenntnisse nach dem 7. Oktober 2023. In weiteren Vorträgen standen u.a. Erkenntnisse aus den Projekten der Förderlinie im Fokus. In den Workshops wiederum wurden einerseits Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus der Praxis diskutiert und andererseits konkrete Impulse für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern vorgestellt und ausprobiert.
In der abschließenden Podiumsdiskussion plädierten die Gesprächsgäste für mehr Offenheit und weniger Vorverurteilungen gegenüber Schülerinnen und Schülern und ermutigten Lehrkräfte, eigenes Handeln zu reflektieren und externe Angebote der Antisemitismusprävention wahrzunehmen. Im Vordergrund müsse stets die allgemeine Demokratiebildung stehen, die automatisch auch antisemitische Einstellungen bereits im jungen Alter verhindern würde. Gleichzeitig müssten jedoch auch die Erwachsenen, insbesondere die in öffentlicher Verantwortung – wie Politiker:innen, Journalist:innen, Vertreter:innen von Interessenverbänden und natürlich auch Lehrkräfte – ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und sprachlich „abrüsten“, um nicht weiter dem Populismus Vorschub zu leisten. Wichtig sei es, eine Gesprächskultur herzustellen, die Kompromisse ermöglicht, Ambivalenzen aushält und auf Toleranz und Respekt setzt.